Ranking der Mittelstandsunternehmen durch "DIE DEUTSCHE WIRTSCHAFT"

22.11.2021 Peter Wittkampf

Kategorie: Wirtschaft

Schlagworte: Westfalen · Unternehmensranking

Inhalt

Bei einem "Ranking" werden – aufgrund bestimmter Bewertungskriterien – Rangplätze errechnet und dokumentiert, wie die Mitbewerber bei dem durchgeführten Vergleich abgeschnitten haben.

DIE DEUTSCHE WIRTSCHAFT

In Deutschland werden u.a. regelmäßig Rankings zu Themen­aspekten der Wirtschaft erarbeitet, und zwar durch "DIE DEUTSCHE WIRTSCHAFT" (DDW). Dies ist ein Zusammenschluss der wichtigsten deutschen Unternehmen zum Zweck der sowohl gegenseitigen als auch der öffentlichkeitsorientierten Information über all jene Entwicklungen, die für die gegenwärtigen und künftigen Rahmenbedingungen der Wirtschaft von Bedeutung sind. Es handelt sich – nach DDW-Angaben – um ein "Informationsnetzwerk im spezifischen Bereich der Inhaber, Geschäftsführer, Vorstände und Führungskräfte der größten Unternehmen in Deutschland" (https://die-deutsche-wirtschaft.de/ueber-uns).

So wurde beispielsweise im Jahr 2021 das Ranking "Mittelstand 10.000" neu erstellt. Hierbei wurden die wichtigsten 10.000 Mittelstandsbetriebe in Deutschland untersucht, wobei sich die Unternehmen mehrheitlich im Besitz deutscher Unternehmer befinden mussten und jeweils einen Jahresumsatz zwischen 15 Mio. und 1 Mrd. Euro erwirtschafteten, sodass z.B. Großunternehmen in dieser Bewertung nicht berücksichtigt wurden.

Die erstellte Rangliste basierte auf 28 untersuchten Unternehmensmerkmalen, darun­ter z.B. Umsatz, Mitarbeiterzahl, Forschungsaufwendungen, Hochschul­kooperationen, Investment-Aktivitäten, Zertifizierungen (etwa in Bezug auf Managementqualität, auf Klimaaspekte) sowie Onlineaktivitäten.

Von den 10.000 untersuchten Unternehmen gehörten 52% zum Industriesektor, 32% waren Dienstleis­tungs- und 17% Handelsunternehmen. Im Folgenden geht es um die Ergebnisse, die Unternehmen aus Westfalen betreffen.

Tab. 1: Die bestplatzierten Unternehmen aus Westfalen innerhalb des Rankings "Mittelstand 10.000" (Quelle: https://die-deutsche-wirtschaft.de/das-ranking-der-groessten-mittelstaendler-deutschlands)

Das DDW-Unternehmensranking

Die Wirtschaft des Landesteils Westfalen ist traditionell durch starke Industrieunternehmen des Mittelstands geprägt (s. Beitrag Wittkampf). Dies spiegelt sich auch im Ranking "Mittelstand 10.000" wider. In der Liste der "wichtigsten Mittelständler Deutschlands" finden sich auf den ersten 14 Rängen 7 westfälische Firmen, und zwar auf den Plätzen 1, 3, 5, 9, 12, 13 und 14 (Tab. 1). Sie sind hier so zitiert, wie das DDW-Ranking sie darstellt, wobei auf die Nennung der nicht-westfälischen Unternehmen in dieser Wiedergabe verzichtet wird. Von den Letzteren liegen sechs in Baden-Württemberg, eins in Bayern.

Die sieben hier aufgelisteten westfälischen Top-Mittelständler sind allesamt Industrieunternehmen, ebenso wie Hengst SE (Münster, Rang 19). Das erste westfälische Handelsunternehmen, die "Brüder Schlau GmbH & Co. KG" (Bau-, Fach- u. Heimwerkermärkte, z. B. "Hammer") mit Sitz in Porta Westfalica, liegt auf Platz 20.

Abb.1: Westfälische Kreise und Städte mit jeweils besonders vielen Unternehmen, die im Jahr 2021 als "Top-Mittelständler" bewertet wurden (Quelle: https://die-deutsche-wirtschaft.de/.../)

Städte und Kreise mit besonders vielen "Top-Mittelständlern"

Das DDW-Ranking listet aber nicht nur Unternehmen auf, sondern macht auch Angaben darüber, welche deutschen Städte und Kreise durch eine besonders große Anzahl an "Top-Mittelständlern" geprägt sind. Auch hierbei wird die herausragende Bedeutung Westfalens sehr deutlich.

In Deutschland gibt es insgesamt 294 Kreise, 18 davon gehören zu Westfalen. Und von diesen 18 gehören 15 zu denjenigen 50 Kreisen in Deutschland, in denen es die meisten "Top-Mittelständler" gibt. Der Märkische Kreis führt – mit 131 solcher Unternehmen – sogar deutschlandweit diese Liste an, auf Platz 5 folgt bereits der Kreis Gütersloh. Die Ränge 8, 9 und 11 innerhalb Deutschlands nehmen die Kreise Siegen-Wittgenstein, Borken und Steinfurt ein (Abb. 1).

Bei den 100 Städten in Deutschland, in denen es die meisten "Top-Mittelständler" gibt, finden sich 21 westfälische Städte. Die ersten drei Ränge nehmen innerhalb Deutschlands Hamburg, Berlin und München ein. Aber auf Rang 9 liegt – mit 63 "Top-Mittelständlern" bereits Bielefeld, auf Platz 16 Dortmund, auf Platz 21 Münster (Abb. 1).

Abb. 2: Seit Mitte der 1980er Jahre bildet die Firma Beckhoff Menschen in verschiedenen technischen und kaufmännischen Berufsfeldern aus, auch in Kooperation mit der FH Bielefeld (Foto: Beckhoff Automation)

Spitzenreiter: die Firma Beckhoff aus Verl (Kr. Gütersloh)

Die Firma Beckhoff mit Sitz in Verl war 2021 erneut Spitzenreiter im Ranking der deutschen "Top-Mittelständler". Was kennzeichnet diese Firma?

Die – heute drei Sparten umfassende – Beckhoff-Gruppe wurde 1953 als "Elektro Beckhoff" gegründet. Bei der Übergabe an die nächste Generation im Jahr 1981 hatte die Firma 25 Mitarbeiter. Heute beschäftigt das Familienunternehmen nach eigenen Angaben ca. 4.500 Mitarbeiter weltweit, der Umsatz betrug 2020 ca. 923 Mio. Euro (www.beckhoff.com). Etwa 70 Mio. Euro werden für Forschung und Entwicklung investiert. Produziert werden z.B. PC-basierte Steuerungs-, Antriebs- und Automatisierungstechniken, hauptsächlich für den Maschinen- und Anlagenbau, aber auch für die Gebäudeautomation. Letztere ermöglicht es etwa, alle Elektrofunktionen in Gebäuden, Haushalten etc. automatisch zu regeln oder per Fernbedienung zu steuern.

Beitrag als PDF-Datei ansehen/speichern (Größe: < 1 MB)

↑ Zum Seitenanfang


 

Weiterführende Literatur/Quellen

Erstveröffentlichung 2021