Nachweislich schon im Mittelalter wurden die Kalk- und Mergellager ausgebeutet. Das Rohmaterial wurde in sog. "Kuhlen" zumeist von Bauern gewonnen und an Ort und Stelle in einfachen Kalkbrandöfen verarbeitet. Sie nutzten dabei die natürliche Besonderheit, dass die Kalkschichten bis zu drei Meter an die Erdoberfläche reichen. Geologisch gehört dieser Raum zur Mukronatenstufe der Oberkreide. Die Mukronatenkreide tritt in unterschiedlicher Konsistenz auf: Während die Stromberger (30 - 35 m mächtig) und die Vorhelmer Schichten (mind. 80 m) qualitativ wenig ergiebig sind, weisen die weniger mächtigen (20 m) Beckumer Schichten die größte Verwertbarkeit auf. Morphologisch treten diese als Schichtstufe in Erscheinung. Sie lassen sich in unterschiedlicher Stärke, ausgehend vom Süden Beckums bis in den Norden Ennigerlohs, verfolgen. Die Grundbank befindet sich auf dem Höxberg in 154 m Höhe ü. NN, sinkt nach Norden ab, erreicht im Steinbruch "Elsa" in Neubeckum den tiefsten Punkt mit 82 m ü. NN, um bis zum Finkenberg wieder auf 115 m ü. NN anzusteigen. Der ganze Schichtpacken bildet, ähnlich wie das gesamte münsterländische Kreideplateu, eine Mulde (s. Beitrag Temlitz).
Diese Rohstoffvorkommen sind der Grund für die Tatsache, dass seit dem Mittelalter im Raum Beckum Kalk gebrannt wurde, bis in die erste Hälfte des 19. Jh.s mit Hammer, Hacke, Brecheisen, Handbohrer und Schaufel. Erst danach entwickelten sich stärkere mechanische Produktionsmethoden, wie Bagger, Einsatz von Sprengstoff und Steinbruchbahn.