Die Landesinitiative StadtBauKultur NRW
Aufbauend auf den Erfolgen der Internationalen Bauausstellung (IBA) Emscher Park (s. Beitrag Wehling) widmet sich die Initiative insbesondere drei Schwerpunkten:
- der Gestaltqualität unser Städte,
- dem Öffentlichen Raum,
- dem Umgang mit dem baulichen Erbe.
Die Initiative StadtBauKultur NRW will mit ihren Aktionen ein Bewusstsein für die gebaute Umwelt schaffen und die Menschen für ihr Umfeld sensibilisieren und zwar mit der Zielsetzung, die Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen lebens- und liebenswert zu gestalten.
Konkret fanden in den ersten fünf Jahren der Initiative über 70 Projekte in Nordrhein-Westfalen statt: Diskussionen, Workshops, Ausstellungen und Wettbewerbe gemeinsam mit den zahlreichen Partnern der Initiative, allen voran die Architektenkammer und die Ingenieurkammer Bau Nordrhein-Westfalens. Aber auch die Hochschulen der Region haben intensiv Projekte beigesteuert, bspw. der Lehrstuhl für Raumplanung an der Universität Dortmund wie auch die Fakultät für Städtebau an der RWTH Aachen.
Ausgewählte Projekte mit Schwerpunkt in Westfalen
Das Ministerium für Bauen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen will mit dem Modellvorhaben "Stadt macht Platz - NRW macht Plätze" (Abb. 3) Anstöße für einen innovativen Umgang sowie eine qualitätsorientierte Gestaltung und Nutzung des öffentlichen Raums geben. Am Beispiel ausgewählter Projekte werden neue Stadt- und Platzkultur umgesetzt, zeitgemäße Nutzungsformen beispielhaft realisiert und innovative Wege der Planung erprobt. An den drei vergangenen Landeswettbewerben haben sich zahlreiche Städte aus Westfalen beteiligt.
► Lemgo: Das architektonische und städtebauliche Bild unserer Städte und Regionen ist - trotz zunehmender ökonomischer und kultureller Globalisierung - noch immer das herausragende Unterscheidungskriterium und sichert ihnen Identität und Unverwechselbarkeit. Die Pflege und Weiterentwicklung des Bestands und vor allem des baukulturellen Erbes wird angesichts der sozioökonomischen und demographischen Entwicklung unserer Gesellschaft künftig eine noch wichtigere Rolle in der Stadtpolitik spielen. Vor diesem Hintergrund haben die Partner der Landesinitiative StadtBauKultur NRW unter Federführung der Landschaftsverbände die Veranstaltungsreihe DenkMalStadt! initiiert, um die Bedeutung des Themas einer breiteren Öffentlichkeit bewusst zu machen.
In verschiedenen Städten aus allen Regionen des Landes wurden zwischen März 2005 und Frühjahr 2006 Diskussionsabende zu einem wichtigen Aspekt dieses Themenkomplexes veranstaltet. Im April 2005 fand ein lebhafter Austausch im Lichtforum Lemgo zwischen der Stadt Lemgo und der Stadt Stendal statt, der sich mit der Frage des Weiterbauens unter Berücksichtigung des historischen Erbes beschäftigten und den Lemgoer Weg für eine zeitgemäße Entwicklung ihrer historischen Altstadt vorstellte.
► Ostwestfalen-Lippe: Die Publikation im Rahmen der "Blauen Reihe" "Gartenkunst in Nordrhein-Westfalen" (Abb. 4) richtet den Blick auf die vergessenen Gärten und Kulturlandschaften der Region und stellte die für Westfalen bedeutende Gartenlandschaft Ostwestfalen-Lippe vor. Die Publikation ist, wie alle weiteren im Europäischen Haus der Stadtkultur erschienenen Veröffentlichungen, kostenlos über die Internetseite www.stadtbaukultur.nrw.de/Publikationen zu beziehen.
► Münster: Mit dem Landeswettbewerb Wohnbau 2006 "Junges Wohnen für das Leben im Alter" des Ministeriums für Bauen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen sollen Bebauungskonzepte zum Wohnen im Alter auf innerstädtischen Brachflächen in gemischt strukturierten Quartieren öffentlichkeitswirksam entwickelt werden. Mit ihm werden die neuesten Entwicklungen im Wohnungsbau zum demografischen Wandel aufgegriffen und architektonisch hochwertige Lösungen für eine Brache im Münsteraner Kreuzviertel erarbeitet und im Dezember 2006 juriert. Das Ergebnis soll zeitnah von einem Investor umgesetzt werden.
► Ruhrgebiet: Die städtebauliche Dimension des Ruhrgebiets wird eine maßgebliche Rolle im Rahmen der Kulturhauptstadt Ruhr 2010 spielen. Mit dem Ruhrgebiet hat zum ersten Mal eine Stadtregion den Titel der Kulturhauptstadt erhalten. So werden der Wandel und die Gestaltbarkeit regionaler Stadtlandschaften ein wichtiges Thema sein, aber auch die Verknüpfung und das Erlebbarmachen von Raum und Programm. Dazu finden in der Region zahlreiche Gespräche auf allen Ebenen statt. Im Rahmen der Initiative StadtBauKultur NRW werden baukulturelle Projekte der Region im Europäischen Haus der Stadtkultur vorangetrieben.
Ausblick
In der nun angelaufen zweiten Hälfte ihrer Dauer wird der Schwerpunkt der Initiative StadtBauKultur NRW insbesondere auf die Einbeziehung der Öffentlichkeit gelegt.
Zum einen sind Publikationen für die Bewohner unserer Städte geplant, die vermitteln, was konkret unter einer gut gebauten Umwelt verstanden wird und wie jeder Einzelne beim (Um-)Bau seines eigenen Heims dazu beitragen kann. Denn in gut gebauten Häusern wird besser gearbeitet und gelebt, in gut gebauten Schulen besser gelernt und in gut gebauten Krankenhäusern ist eine schnellere Gesundung zu verzeichnen.
Dabei ist die Initiative flexibel angelegt. Weitere Partner werden angesprochen, um den Diskurs über die Baukultur lebendig zu halten.
Weiterführende Literatur/Quellen
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http://archiv.ruhr2010.de |
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http://stadtbaukultur-nrw.de/publikationen/archiv/stadt-macht-platz-2004 |
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• | www.stadtbaukultur.nrw.de | |
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www.stadtbaukultur-nrw.de/publikationen/studien-dokumentationen |
Erstveröffentlichung 2007