Im ersten Schritt wurde der Siedlungsplatz auf der Spitze des Nasenrückens im Norden vom übrigen Terrain durch die Anlage eines Halsgrabens abgetrennt. Von der Bega wurde dann ein Flutgraben abgezweigt und um den Siedlungsplatzes herumgeleitet.
Den Aushub verwendete man zum Niveauausgleich des Baugrundes: Lehm, Kies und Humus sind feststellbar in einer Stärke von 1,00–1,20 m. Die Aufschüttung wird von den Archäologen auf das 12.–13. Jh. datiert: Unter der künstlichen Aufschüttung fanden sie graue
Irdenware aus der Zeit um 1200.
Ausgrabungen belegen, dass eine doppelschalige Schildmauer, vermutlich mit Wehrgang und Schiessscharten, das Terrain nach Norden sicherte.
Eine Ringmauer umschloss die Burg. Südwestlich konnte 1998 der archäologische Nachweis einer Vorburg erbracht werden, jedoch ohne deren Gesamtausdehnung ergraben zu können. Wie üblich wird die innere Bebauung von Haupt- und Vorburg aus Holz- bzw. Fachwerkhäusern bestanden haben.
Dieser ersten nachweisbaren Bauphase folgten Anfang des 14. Jh.s Erweiterungs- und Umbaumaßnahmen, die vermutlich im Zusammenhang mit der Absicht Simon I. standen, Brake zum Mittelpunkt seiner Landesherrschaft zu entwickeln. Die Umbaumaßnahmen betrafen die Nordmauer und die Nord-West-Ecke, in der ein Turm von 12 m Durchmesser entstand. Ferner wurden die Ostmauer erneuert und ein Südflügel errichtet. Entlang der Ostmauer entstanden Fachwerkhäuser.
In diese Bauphase fällt die erste urkundliche Erwähnung des
"castro brac": Hier übertrug der "Edle Herr zur Lippe" am 30. März 1306 den Augustinerinnen aus Lahde "…den Zehnten, den einen in Biest den anderen in Brac neben den Mauern der Stadt Lemgo…" (Süvern 1960, S. 17).
Die das Schloss heute noch prägende dritte Bauphase beginnt im frühen 16. Jh. und gipfelt im Ausbau zur repräsentativen Residenz.
1570 bezog die verwitwete Katharina von Waldeck die Burg Brake und beauftragte den Lemgoer Baumeister Hermann Wulff mit dem zeitgemäßen Umbau des mittelalterlichen Wohn- und Saalbaus (Südflügel). Sie ließ ein neues Torhaus errichten, ein Warmhaus für exotische Pflanzen südlich der Burg und eine Hofschmiede in der nördlichen Vorburg.