Die Flughäfen Münster/Osnabrück und Paderborn/Lippstadt haben ein ähnlich sprunghaftes Wachstum vor allem Anfang der 1990er Jahre erlebt, als die Air Berlin, die damals ausschließlich im
Charterflugverkehr tätig war, begann, den Flugverkehr ab den beiden Flughäfen aufzunehmen. Sie wiesen bis zum Jahr 2000 ein stetiges Wachstum der Passagierzahlen auf, wobei Münster/Osnabrück durchweg mehr Fluggäste zählte als Paderborn/Lippstadt.
Diese konstanten Steigerungsraten wurden nicht zuletzt durch die Terroranschläge vom 11. September 2001 beendet, wobei alle drei Flughäfen anschließend wieder positive Wachstumszahlen aufwiesen.
Zwischen den Jahren 2007 und 2008 stieg die Zahl der Fluggäste in Dortmund um 8,1%, in Münster/Osnabrück ging sie hingegen erstmals wieder um 2,2% zurück (s. Beitrag
Gerkensmeyer), in Paderborn/Lippstadt sank sie sogar um 8,4% (s. Beitrag
Grothues). Im Unterschied zu den anderen beiden Flughäfen verdankt der Flughafen Dortmund sein enormes Wachstum innerhalb der letzten fünf Jahre der Strategie, verschiedene
Low-Cost-Airlines zur Streckenaufnahme bewegt zu haben. Die Fluggesellschaften werden durch besonders günstige Landegebühren zum Betrieb ab dem Flughafen Dortmund bewegt, was beispielsweise die zweitgrößte europäische
Low-Cost-Airline Easyjet dazu veranlasste, eine Basis in Dortmund einzurichten. Somit gewann der Flughafen eine Vielzahl neuer Strecken hinzu, die die Flughäfen Münster/Osnabrück und Paderborn/Lippstadt nicht vorweisen können. Hier überwiegt weiterhin das Angebot an Ferienzielen im Mittelmeerraum (Tab. 1).