Die Fruchtbarkeit der Warburger und anderer Bördenlandschaften geht auf den Löss zurück, ein basisches bis schwach saures, mineralisches und feinkörniges äolisches Sediment der quartären Eiszeiten, das in relativ trockenen Klimaabschnitten durch den Bewuchs mit Steppengräsern mit Humusstoffen angereichert und zu Schwarzerde wurde.
Zwei linienbandkeramische Siedlungen, die vor etwa 4800 Jahren vor Christus am westlichen Rand der Warburger Börde bestanden, lagen beiderseits des Ederbaches zwischen Hohenwepel und Peckelsheim. Ihre noch nicht abgeschlossene Untersuchung hat sich zunächst auf Oberflächenfunde (verschiedene Groß- und Kleingeräte, Mahlsteine, Keramik u.a.) auf den Äckern gestützt, bis durch den Bau einer Ferngasleitung (MIDAL), der wissenschaftlich begleitet wurde, die kalibrierte Datierung von Getreidekörnern aus einer Abfallgrube gelang und die Rekonstruktion der Grundrisse einiger Häuser ermöglicht wurde.
Der Verfasser dieses Kurzberichtes hat sich demgegenüber vorwiegend darauf konzentriert, die Art der von den Bewohnern der Siedlungen benutzten Materialien zu identifizieren. Zudem ist er der Frage nachgegangen, wo sie gewonnen bzw. woher sie bezogen wurden. Mit der Beantwortung dieser Fragen eröffnet sich ein Blick auf den siedlungsnahen, aber auch den weiteren Wirtschaftsraum der Siedlungen und auf die Lebensumstände ihrer Bewohner. Dabei kam dem Verfasser neben seiner eher naturwissenschaftlichen Ausbildung auch ein langer Kontakt mit verschiedenen Sparten der Geisteswissenschaften, das intensive Studium der relevanten archäologischen Literatur und nicht zuletzt der Vergleich des umfangreichen eigenen Fundmaterials mit dem Ausstellungsgut der Museen von Mitteldeutschland bis zu den Niederlanden und Belgien zugute. Zudem wurden mehrfach Begehungen des Geländes in Regionen unternommen, die geeignet erschienen, offene Fragen anzugehen.
Zu den Ergebnissen, die sich nach etwa dreißigjähriger Betätigung abzeichneten und zu einer inzwischen abgeschlossenen gründlicheren Darstellung angeregt haben, zählen folgende Fakten - wobei beide Siedlungsplätze, wo es sinnvoll erschien, getrennt betrachtet wurden: