Aktuell unterhalten deutsche Kommunen weltweit rd. 7.200 Partnerschaften, Freundschaften und Kontakte (Rat der Gemeinden und Regionen Europas (RGRE) 2019). In Nordrhein-Westfalen existieren 2019 insgesamt 1.057 Städte- und Gemeindepartnerschaften, davon etwas über 600 in Westfalen (ebd.).
Üblicherweise werden drei Kategorien von Beziehungen unterschieden, die in dieser Übersicht komplett berücksichtigt werden sollen:
- Partnerschaften: Förmlich, zeitlich und sachlich unbegrenzt, beruhend auf einem Partnerschaftsvertrag (Partnerschaftsurkunde).
- Freundschaft: Eine Verbindung, die auf einer Vereinbarung beruht, aber zeitlich begrenzt ist und/oder genau spezifizierte Projekte der Beziehung benennt.
- Kontakt: Eine Verbindung ohne förmliche Festigung.
Kommunale Partnerschaften entstanden nach dem Zweiten Weltkrieg vor allem mit den Zielen der Aussöhnung, Verständigung, Vernetzung und Sicherung eines friedlichen Zusammenlebens. Daher wurde der Zeitraum von 1960 bis 1980 vor allem durch Partnerschaften mit Frankreich und Großbritannien bestimmt. Nach dem Mauerfall überwogen die deutsch-deutsche Partnerschaften und nach dem Jahrtausendwechsel auch zu Kommunen in osteuropäischen Ländern (Benecke 2008). Vordergründige Ziele waren dabei die Unterstützung beim (Wieder-)Aufbau nach Auflösung der DDR und der UdSSR. Dabei wurden neben den Freundschaften, die sich zwischen der Bevölkerung entwickelten, auch personelle und materielle Aufbauleistungen durchgeführt. Das betraf z.B. die Unterstützung der kommunalen Verwaltung oder die Überlassung ausrangierter Fahrzeuge aus dem öffentlichen Fuhrpark an die Partnerkommune.